„Gäste verlieren ist verboten!“ Dennis Trautwein, Managing Director Germany & France bei Octagon
Serie: Road to 2024 - Teil 2

„Gäste verlieren ist verboten!“

  • Frank Heike
Hospitality im Shuttle-Bus: Dennis Trautwein, Antonia Lepore und Tristan Hruby beim ESB-Marketing Netzwerk Webinar „Hospitality – Road to 2024“
Dass „Omotenashi“ mit „Gastfreundschaft“ unzureichend übersetzt ist, weiß Dennis Trautwein – er hat in Japan gelebt. Gerade bezogen auf Gäste aus anderen Kulturen als der eigenen, hält er eine Annäherung an diese Spitze der Gastfreundschaft für erstrebenswert: „Wenn wir in der Hospitality immer einen Schritt weiterdenken, möglichst alle Eventualitäten abdecken, kommen wir der angestrebten perfekten Gastfreundschaft näher.“ Vielleicht sei „Omotenashi“ nicht immer zu erreichen. Mitgedacht sollte dieses Prinzip aber immer werden, sagte Trautwein, denn: „Gäste verlieren ist verboten!“

Webinar „Hospitality – Road to 2024“

Trautwein, Octagons Managing Director Germany & France, war unter den Gästen des Webinars vom ESB-Marketing-Netzwerk mit dem Titel: „Hospitality – Road to 2024“. Gemeinsam mit Antonia Lepore, Head of Marketing Communication Axa Schweiz, und Tristan Hruby, Head of Business Development beim Bus-Logistiker Hanse Mondial, diskutierte Trautwein Trends und Tendenzen der Gastlichkeit mit weltweiter und nationaler Perspektive.

Spannende Event-Reihe

Dabei richtete sich sein Blick auf die kommenden Großereignisse: „Wir freuen uns auf die Rugby-WM im September 2023 und das Jahr 2024 mit einer Handball- und einer Fußball-EM sowie den Olympischen Spielen. Das ist eine sehr spannende Event-Reihe. Darauf werden viele Kunden Lust haben“, sagte Trautwein, der ganz allgemein konstatierte: „Hospitality ist zurück.“ Dazu gehöre „Inklusive Hospitality: „Echte Inklusion wird bei uns im Produktdesign mitgedacht“, sagte Trautwein, „um das sicherzustellen, arbeiten wir mit externen Partnern zusammen.“ Gerade Paris 2024 stelle hohe Anforderungen an die Inklusion.

„Home away from Home“

In Paris wird Octagon erstmalig das Gästeprogramm für den Partner Toyota verantworten. Trautwein sagte: „Das reine Gästeprogramm steht vor Ort gar nicht mehr so sehr im Mittelpunkt, sondern den Gästen dort die richtige Geschichte zu erzählen.“ Gelinge es, ausländischen Gästen das Gefühl vom „Home away from Home“ zu vermitteln, sei viel geschafft, sagte Trautwein. Dazu gehöre, möglichst viele der gesprochenen Gäste-Sprachen durch Mitarbeiter*innen am Ort abzudecken.

Gestiegene Preise?

Zur Frage von ESB-Moderator Hans-Willy Brockes, ob die Budgets pro Hospitality-Gast steigen würden, sagte Trautwein: „Alle Leistungen werden teurer, also auch solche Programme. Da ist mehr als die Inflation abgebildet.“ Antonia Lepore erinnerte an gestiegene Catering-Preise. Octagon stelle sich zudem preisreduzierende Detailfragen wie: „Wie viel Fußweg kann man Gästen zumuten?“ Oder: „Muss es für jeden Gast der Einzel-Shuttle sein oder reicht der Bustransfer?“ Tristan Hruby verwies darauf, dass ein Bus-Shuttle vom Hotel ins Stadion idealer Ort von Marketingmaßnahmen und Kundengesprächen sein könne: Hospitality auf Rädern.

Fußball der Frauen in der Schweiz

Den Fußball der Frauen ins Herz geschlossen hat Antonia Lepores Unternehmen. Seit 2020 ist die Axa Namenssponsor der höchsten Schweizer Spielklasse („AXA Women`s Super League“). Lepore sagte: „Wir haben Hospitality-Angebote am liebsten da, wo wir auch als Marke präsent sind.“ Bezogen auf den Zulauf von Gästen sagte sie: „Noch entwickelt der Frauenfußball keine extreme Sogwirkung. Das Interesse wird aber größer. Ich bin überzeugt, dass Frauenfußball eine Hospitality-Plattform sein wird.“

Nachhaltigkeit und Inklusion als Auftrag

Einig waren sich Trautwein, Lepore und Hruby, dass der Einfluss von Nachhaltigkeit und Inklusion auf die Gastlichkeit steigt. Trautwein sagte: „Nachhaltigkeit und Inklusion werden ganz vorn im Briefing abgefragt. Das sind ganz klare Anforderungen, kein Bonus, der mitgeliefert werden muss.“ Hruby bemerkte bezogen auf Nachhaltigkeit: „Jeder Kunde möchte etwas tun. Ich habe aber noch nicht das Gefühl, dass es allen Partnern so wichtig ist, dass sie bereit sind, viel mehr Geld dafür zu zahlen und viel mehr Arbeit reinzustecken.“ Antonia Lepore sagte: „Es ist wichtig, konkret zu handeln, keine Lippenbekenntnisse zu liefern. Niemand von uns will ein Greenwashing-Thema haben.“

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten