Floorball – Mischung aus Eis- und Feldhockey unterm Hallendach

Floorball oder Unihockey ist eine Mischung aus Feld- und Eishockey und wird in der Halle ausgeübt. Es wird mit Carbonschlägern sowie einem gelochten Plastikball gespielt. Dieser leichte Ball kann dennoch Geschwindigkeiten von bis zu 200km/h erreichen.

Während das Spiel in der Schweiz als Unihockey bezeichnet wird, hat man in Deutschland im Jahr 2009 beschlossen, das Spiel fortan einheitlich Floorball zu nennen. Die englische Namensgebung wird damit übernommen und auf diesem Weg gleichzeitig Verwechslungsmöglichkeiten mit dem Feldhockey oder dem Hochschul-(Uni)sport vermieden.

Geschichte und aktueller Stand

Floorball ist eine Sportart, die eine vergleichsweise kurze Geschichte hat. In den 1950er Jahren haben US-amerikanische High Schools und Colleges diese Variante erfunden, um die Sommerpause des Eishockeys zu überbrücken. Ende der 60er Jahre kam die Sportart nach Europa, wo sie sich zunächst in Schweden, Finnland sowie der Schweiz etablierte und zu seiner heutigen Spielart weiterentwickelt wurde. Diese drei nationalen Verbände gründeten schließlich 1986 die International Floorball Federation (IFF).

Der Floorball Verband Deutschland wurde 1992 gegründet. Er ist Mitglied der IFF, allerdings nicht Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund. Das zeigt die Außenseiterstellung, die Floorball in Deutschland innehat.

Floorball ist seit 2009 anerkannter Sport der Special Olympics-Bewegung, also dem Zusammenschluss der Sportler mit geistiger Behinderung. Im nächsten Jahr möchte der IFF im Programm der Special Olympics vertreten sein. Zudem ist Floorball seit 2008 eine provisorisch anerkannte Sportart des Internationalen Olympischen Komitee (IOC), 2020 soll die Sportart nach Möglichkeit Teil der Olympischen Spiele werden. Ob das allerdings Wirklichkeit wird, ist unklar.

Floorball-Regeln

Das Floorball-Spielfeld ist genauso groß wie ein Handballfeld, hat eine Größe von 40x20 Metern. International wird nur auf dieser Großfeld-Variante gespielt, pro Mannschaft stehen fünf Feldspieler plus Torwart auf dem Feld, maximal zwanzig Spieler dürfen der Mannschaft angehören. In Deutschland und der Schweiz gibt es zudem eine Kleinfeld-Variante (26x14 Meter). In diesem Fall stehen sich zwei Mannschaften bestehend aus drei Feldspielern und einem Torwart gegenüber, insgesamt bilden 14 Spieler ein Team.

Vergleichbar mit dem Eishockey werden beim Großfeld-Floorball drei Drittel à 20 Minuten gespielt (effektive Spielzeit). Beim Kleinfeld-Spiel geht es lediglich über zwei Halbzeiten von je 20 Minuten und erst in den letzten Spielminuten wird die Uhr bei Unterbrechungen angehalten. Genau wie beim Eishockey haben die Spieler auch die Möglichkeit, hinter den Toren weiterzuspielen.

Die Spielgeräte, also Ball und Schläger, sind genormt: Der Ball muss aus Plastik sein und 23 Gramm wiegen, zudem muss er einen Durchmesser von 72 Millimeter haben. Selbst die Anzahl der Löcher im Ball sowie deren Größe sind vorgeschrieben: 26 Löcher à zehn Millimeter Durchmesser muss der Ball laut Regelwerk haben.

Des Weiteren ist geregelt, welche Spielzüge und –weisen von den Mannschaften ausgeführt werden dürfen. Im Gegensatz zum körperbetonten Eishockey gilt beim Feldhockey die Regel des körperlosen, fairen Spiels. Sollte einer der Spieler gegen diesen Grundsatz verstoßen, kann der Schiedsrichter dies mit einer Zeitstrafe von zwei oder fünf Minuten bestrafen. Zudem hat der Schiedsrichter noch die Möglichkeit eine persönliche Strafe auszusprechen, bei der der jeweilige Spieler den Platz für zehn Minuten verlassen muss. Als letzte Sanktion kann ein Spieler auch vom Spiel ausgeschlossen werden.

Folgende Regeln sind außerdem zentral:

• Wechsel von Spielern dürfen fliegend, also während des Spiels, und in beliebiger Anzahl erfolgen.

• Der Stock des Gegners darf weder geschlagen, noch blockiert, angehoben, festgehalten oder weggekickt werden.

• Grundsätzlich darf der Ball nur mit dem Schläger gespielt werden. Der Ball darf aber mit dem Fuß und anderen Körperteilen berührt werden. Arm, Hand und Kopf sind allerdings nicht erlaubt. Körperberührungen des Balls sind jedoch nur regelkonform, wenn der Ball so nicht direkt ins Tor gespielt wird.

• Der Schläger darf niemals höher als bis zur Hüfte des Spielers ausschwingen. Bei einer hohen Ballannahme darf die Schaufel des Schlägers nicht über das Knie gehoben werden.

Situation in Deutschland

Momentan scheint das Interesse am Floorball zumindest im Aktivensport deutschlandweit zu stagnieren. Gerade Frauenmannschaften sind rar gesät. Aufgrund dessen werden jetzt unter anderem die Strukturen der Nationalmannschaft sowie der Bundesliga neu geordnet. Für die Männer gibt es dagegen einen laufenden Spielbetrieb bestehend aus erster und zweiter Bundesliga, sowie weiteren Ligen. Zudem finden jährlich mehrere Pokalspiele und andere Turniere statt. Weitere Infos rund um die Ligen und das Unihockey-Geschehen in Deutschland gibt es auf unserer Partnerseite www.floorball-portal.de

Hier gibt es einen Einblick in die Sportart Floorball: