Deutschland unentschieden gegen Slowenien – 34:34 bei der Handball-EM DHB/Michael Heuberger

Deutschland unentschieden gegen Slowenien – 34:34 bei der Handball-EM

  • Derk Hoberg
Nachdem die deutsche Nationalmannschaft am Vortag bereits das Auftaktspiel gegen Polen verloren hatte, wirkte die Mannschaft zu Beginn verunsichert, lag lange aussichtslos zurück, überzeugte aber letztlich durch eine starke kämpferische Leistung in der zweiten Hälfte.

Die deutsche Mannschaft begann erneut sehr zerfahren. Alleine Joachim Bitter verhinderte mit guten Paraden einen höheren Rückstand. Nach gut acht Minuten lag das Team von Bundestrainer Brand bereits mit 4:0 Toren zurück. Grund genug für ihn eine Auszeit zu nehmen.

Es hakte im Aufbauspiel, das wenig durchdacht wirkte. Holger Glandorf brach nach über neun Minuten den Bann und erzielte den ersten Treffer für Deutschland. Doch in Schwung kam die deutsche Mannschaft nicht. Zu viele überhastete Abschlüsse aus dem Rückraum und praktisch keine Angriffe über Außen machten es der slowenischen Verteidigung leicht.

Mitte der ersten Hälfte führte Slowenien mit sechs Toren Vorsprung (8:2) und hielt diesen Abstand zunächst. Das deutsche Spiel blieb zu umständlich. Wenn ein deutscher Spieler zum Wurf kam, parierte der starke slowenische Keeper, Mladin Kozlina. Lars Kaufmann, bester Schütze in der Partie gegen Polen, traf heute erst in der 26. Minute, zum zwischenzeitlichen 8:14.16:11 hieß es zur Pause.

Krimi nach dem Wiederanpfiff

Nach dem Wiederanpfiff schien das Team um Lars Kaufmann besser ins Spiel zu finden. Kaufmann selbst verringerte den Torvorsprung der Slowenen auf drei Treffer. Vor allem Christoph Theuerkauf entwickelte sich in dieser Phase zum besten deutschen Spieler. Er erzielte insgesamt sieben Treffer.

Heiner Brand lief nervös an der Außenlinie umher, sein Team kam nach 45 gespielten Minuten bis auf zwei Tore an die Slowenen ran. Die deutschen Fans in der Innsbrucker Olympiahalle tobten.

Das Spiel entwickelte sich zum Krimi. Ein Tor fehlte Deutschland zum Ausgleich, als die Schiedsrichter einen umstrittenen Siebenmeter für Slowenien pfiffen. Torwart Jogi Bitter sah im Anschluss an seine wütenden Proteste die gelbe Karte. Mit dem 34:34 erzielte Deutschland den lang ersehnten Ausgleich – zwei Minuten vor Schluss.

Beide Trainer hatten sich ihre Auszeiten bis zum Ende der Partie aufgehoben. Heiner Brand nahm seine eine halbe Minute vor Ende der Partie, Deutschland war im Ballbesitz, konnte diesen aber nicht mehr im slowenischen Tor unterbringen. Damit war der Sieg endgültig nicht mehr möglich.

Somit geht es im Spiel gegen Schweden – heute gegen Polen – am Freitag um alles für die deutsche Handballnationalmannschaft. Sie sollten gegen Schweden gewinnen, um sich ganz sicher für die Hauptrunde zu qualifizieren. Jetzt ist Heiner Brand gefragt, seinem Team das nötige Selbstbewusstsein für dieses Endspiel einzuimpfen.



Die Torschützen der deutschen Mannschaft:

Lars Kaufmann                 6
Christoph Theuerkauf      7
Holger Glandorf                4
Michael Kraus                  1
Christian Sprenger           3
Torsten Jansen                4
Michaeil Müller                5
Manuel Späth                   1
Michael Haaß                   3

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