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Transalpine Run statt Kind - ASICS Frontrunnerin Joyce Moewius im Porträt ASICS

Transalpine Run statt Kind - ASICS Frontrunnerin Joyce Moewius im Porträt

  • Redaktion
Es war ungefähr so: Vom Hörensagen wusste Joyce Moewius (32), dass der Transalpin zu den härtesten Wettkämpfen überhaupt gehört. Sozusagen der König des Trails. Joyce war dazu des Asphalts müde und empfand alles - egal was sie in den vergangenen Jahren gelaufen ist - als „nicht mehr so krass“.

Von Tina Schlosser

Im Dezember meldete sie sich mit ihrem damaligen „nur Triathlonpartner“ Denis Grießbach (37) als Team Clifbar an. Circa drei Tage später schaute sie sich den Trailer vom Transalpine Run an. „Mein erster Gedanke war, danach bin ich tot. Mein zweiter, warum habe ich den nicht vor der Anmeldung angeschaut und mein letzter, ich glaube wir haben die richtige Art Wahnsinn gewählt. Man muss nur lang genug mit völlig beknackten Ausdauersportlern umgeben sein, um sich – früher oder später – für ebenso beknackte Aktionen begeistern zu können!“

Denis und Joyce, Joyce und Denis, zwei Berliner Ausdauersportler. Sie kennen sich aus ihrem Triathlonverein, Joyce startete zwei Jahre in der zweiten Bundesliga für A3K Berlin. Seit einem halben Jahr sind sie ein echtes Paar. „Das war die anstrengendste Anmache der Welt“, sagt Joyce. Und zur Zeit absolvieren sie die härteste Bewährungsprobe, die sie sich hätten ausdenken können. Bis zum 8. September dürfen sie sich während des Laufs nicht weiter als 100 Meter voneinander entfernen. Von Ruhpolding über St. Johann, Kitzbühel, Neukirchen, Prettau, Sand, St. Vigil und Niederdorf nach Sexten - 320 km und 15 000 Höhenmeter lang. Das Berg-Profil des Transalpins sieht aus wie ein Folterwerkzeug aus dem Mittelalter. „Das ist die ultimative Aneinanderkettung – andere kriegen Kinder, wir laufen den Transalpin.“

Am Montag schon der erste Höhepunkt, von Kitzbühel nach Neukirchern am Großvenediger. Aus Joyces Blog: „Um 7 Uhr fiel der Startschuss zur ersten der beiden Königsetappen: knapp 47 km und 2258 Höhenmeter im Aufstieg sollten es werden. Ein Knaller erwartete uns gleich zu Beginn: es ging die berühmte Streif-Abfahrt hinauf, die die Skiprofis im Winter mit mehr als 100 Sachen runterknallen. Nun, wir sind die Abfahrt dann mit fast 7 Sachen hochgeknallt, beeindruckend war’s – besonders der Blick auf die Mausefalle mit 85 Grad Gefälle.“

Es ist die Suche nach der Grenze, nichts anderes. „Das hat sich so bei mir entwickelt im Laufe der Jahre. Ich möchte einfach an meine Grenze gehen, schauen wo sie überhaupt ist. Ultra-Runner erzählen ja oft von den verschiedenen Phasen. Ich wollte auch etwas so krasses machen, aber im Team, nicht alleine.“ Im Laufe der Vorbereitung hat sie in einem Artikel einen Satz gefunden, der das Gefühl für sie ganz gut trifft. Sie zitiert und lacht: „Entweder man hat’s drauf oder man steigt gleich ganz oben ein.“

Überhaupt hat Joyce alles, Trainingspläne, Ängste, Nöte, Höhen und Tiefen sowie To-Do-Listen („lächeln/lieb sein“) kurzweilig, lustig und lesenswert in ihrem Blog http://transalpiner.wordpress.com seit September zusammen geschrieben und postet täglich aktuell vom Gipfel, aus dem Tal oder aber auch die Kuh am Berg. Wenn ihr wollt, könnt ihr sie und Denis begleiten und aufmuntern, auch über ihre Facebookseite: http://www.facebook.com/Transalpiner

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