Beweg dich kurz – Schon kurzes Jogging hilft thinkstockphotos.de

Beweg dich kurz – Schon kurzes Jogging hilft

  • Christian Riedel
Keine Zeit ist eine der häufigsten Ausreden, die man hört, wenn Menschen keinen Sport treiben. US-Forscher wollten nun einmal wissen, wie viel Zeit man wirklich für Bewegung aufwenden muss, damit sich das Herz-Kreislauf-System verbessert.

Jeder kennt einen, der vor lauter Arbeit und Stress keine Zeit mehr hat, zum Sport zu gehen. Die gesundheitlichen Konsequenzen sind dabei allem Anschein wohl egal. Dabei sollte man meinen, dass jeder am Tag rund fünf bis zehn Minuten erübrigen kann. Denn länger muss man sich laut einer US-Studie der Iowa State University nicht bewegen, um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen signifikant zu verringern.

Zehn Minuten sind zu viel


Bislang empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 150 Minuten leichte körperliche Betätigung oder 75 Minuten intensiven Sport. Was für Sportler vielleicht dem Tagespensum entspricht, ist für Coachpotatoes oft ein Grund, sich davon abschrecken zu lassen, auch wenn das umgerechnet nur rund zwanzig Minuten Bewegung pro Tag oder 10 Minuten Sport sind. Dennoch kann das für Anti-Sportler schon zu viel sein. Wenn nun auch noch der Faktor Zeit dazu kommt, treiben viele lieber gar keinen Sport mehr.

Die US Forscher wollten daher wissen, ob auch schon ein geringeres Sportpensum gesundheitliche Vorteile bringen kann und untersuchten das Sportpensum und die Mortalität von 55.137 Teilnehmer der Aerobics Center Longitudinal Study zwischen 18 und 100 Jahren. Von diesen gab knapp ein Viertel (24 Prozent) an, regelmäßig lauf zu gehen. Die Studie dauerte über 15 Jahre. In diesem Zeitraum starben 3.413 Teilnehmer, 1.217 aufgrund von kardiovaskulären Ursachen.

Läufer leben länger


Bei der Auswertung der Gesundheitsdaten stellten die Forscher fest, dass die Läufer im Vergleich zu den Nicht-Läufern ein rund 30 Prozent geringeres Sterblichkeitsrisiko haben und ein 45 Prozent geringeres Risiko, an einer kardiovaskulären Erkrankung zu versterben. Im Schnitt lebten die Läufer rund drei Jahre länger.

Diese Zahlen dürften wohl niemanden überraschen. Etwas verblüffend war dagegen, dass sich weder die Strecke noch die Dauer oder das Tempo der Laufeinheiten positiver auf die Mortalität auswirkte. So profitierten auch Läufer, die pro Woche nur 51 Minuten unterwegs waren, dabei unter 6km zurück legten und langsamer liefen als 6km/h in gleichem Maße von der körperlichen Betätigung wie Läufer mit einem deutlich höheren Pensum.

Insofern gehen die Forscher davon aus, dass umgerechnet bereits fünf bis zehn Minuten Sport am Tag ausreichen, um die Herzgesundheit zu verbessern. Mit diesem Wissen kann man vielleicht den einen oder anderen Sportmuffel dazu bewegen, doch einmal die Sportschuhe anzuziehen. Denn fünf Minuten am Tag sollte nun wirklich jeder erübrigen können.

Hier geht´s zur Studie

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